Kristina Hänel: Menschsein beginnt mit der Geburt

Frankfurt. Die wegen Verstoßes gegen das Werbeverbot für Abtreibung zu einer Geldstrafe von 6.000 Euro verurteilte Ärztin Kristina Hänel will einem Embryo nicht die gleiche Würde zugestehen wie geborenen Menschen. Das erklärte Hänel in einem Streitgespräch, das die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ (9.12.) mit ihr und dem Vorsitzenden der Ärzte für das Leben, Professor Dr. med. Paul Cullen, führte. Auf die Frage Cullens, wann denn für sie das Menschsein begänne, erklärte Hänel: „Für mich ist er mit der Geburt ein Mensch. Und die Menschwerdung passiert in der Schwangerschaft.“ Dagegen erklärte Cullen: „Der Mensch ist von Anfang an ein Mensch. Und entweder haben wir alle die gleichen Rechte, oder keiner hat so richtig welche.“ Beim Thema Abtreibung werde vielfach so getan, „als gäbe es in dieser ganzen Diskussion nur einen Menschen, und zwar die Frau.“ Auf die Frage, ob es für ihn überhaupt Gründe gäbe, die eine Abtreibung legitimieren könnten, sagte Cullen: „Wenn das Leben der Frau wirklich in Gefahr ist, solche Fälle gibt es ja, dann wäre es in Ordnung. Das ist wie beim Bergsteigen, wenn einer abrutscht. Schneidet der andere sich dann los und rettet sich, oder stürzen beide ab?“

  
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